Wieder in Addis und beinahe eine Patenthalse!
Dienstag, 28. Mai 2019
Das hat mir richtig gut getan, eine Woche mit einem Segelboot durch die liparische Inselwelt zu schippern.
Was die beiden Weltgegenden verbindet, sind die vielen Vulkane und dass man der Welt bei ihrer Entstehung und permanenten Veränderung life zuschauen kann. Echt faszinierend.
Und was ich bisher nicht vermutet habe: Vom Wissen, das man als Segler im Laufe der Jahre sammelt, kann man auch in Addis profitieren!
Eine komplizierte Erklärung erspare ich mir jetzt, aber eine Patenthalse ist etwas, was einem als Segler erspart bleiben sollte. Dabei schlägt der Baum (das meist metallene Teil, das unten vom Mast weggeht und mit das Großsegel trägt) unkontrolliert von einer Seite des Bootes zur anderen. Dabei können massive Schäden am Boot entstehen, wenn man aber vom auswehenden Baum am Kopf getroffen wird, kann das durchaus tödlich sein. Mir ist einmal so ein Ding (in der Größe eines Besenstiels) auf einem sehr sehr kleinen Boot bei Windstille um den Kopf geflogen, die haben das im Spital mit Nadel und Faden aber gut hingekriegt...
Gestern gehe ich nach der Arbeit und ein bisschen übermüdet, weil ich die Nacht davor im Flieger saß, nach Hause und schwindle mich zwischen 2 Lkw´s durch, die am Straßenrand standen. Plötzlich fährt der eine Lkw los und eine am Heck montierte schwere metallene Bordwand, die der Fahrer zu fixieren vergessen hatte, flog durch die Luft. Ich habe einen Schatten gesehen und mich blitzschnell gebückt- wohl noch die Angst vor einer Patenthalse gespeichert- und schon rauschte das Ding über mich hinweg. Sogar den herumstehenden Arbeitern ist das Lachen vergangen, bei mir hat nach wenigen Schrecksekunden heftiges Herzklopfen eingesetzt und große Dankbarkeit, weil ich einer wirklich ernsthaften Verletzung buchstäblich um Haaresbreite entgangen bin.