The eagle has landed
Mittwoch, 17. April 2019
Zunächst einmal das banalste oder auch das wichtigste:
Ich bin gut in Addis angekommen und gut aufgenommen worden!
Was sind so meine ersten Eindrücke? Eigentlich weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, Äthiopien ist eines der ärmsten Länder der Welt, die Hauptstadt Addis Abeba gilt zwar als „boomtown“, was das aber genau ist, weiß ich nicht und will ich vielleicht auch gar nicht herausfinden.
Jedenfalls sind es natürlich die Unterschiede zu meinem mitteleuropäischen Alltag, die am meisten ins Auge springen und ganz sicher ist es die überall sichtbare Armut. Ich hadere grad damit, dass genau in diesen Bildern eine voyeuristische Faszination liegt, möchte aber keine Fotos davon machen, weil ich nicht Menschen in extremen Lebensumständen zur Schau stellen will. Andererseits bewundere ich, wie eben diese Menschen ihren Lebensunterhalt damit bestreiten können, dass sie zB den ganzen Tag auf Müllhaufen stehen, nach Brauchbarem suchen und dabei die Hoffnung nicht verlieren. Gleich nebenan- und das passiert in dieser Stadt wirklich Tür an Tür- leben Menschen in großem Reichtum und ausgestattet mit all den westlichen Statussymbolen.
Meine Arbeitsstelle, die Deutsche Botschaftsschule in Addis Abeba ist ein Hort der Ruhe und des Friedens inmitten einer ärmlichen Nachbarschaft, wo Kinder in einem grünen, campusartigen Gelände mit schönen Bäumen eine fundierte Ausbildung erhalten, die wohl, und das gilt für die ganze Welt, der einzige wirkliche Schlüssel für die Bekämpfung der Armut ist. Insofern habe ich das Gefühl, an einer sinnvollen Sache mitzuarbeiten und hoffe, dass ich ein gutes Projekt für die Erweiterung der Schule entwickeln kann.